Der Kern der erzieherischen Leistung von Wohngemeinschaften e.V. ist die Beziehungsarbeit. Eine solche Arbeit ist vielfältig und verlangt immer nach differenzierter Steuerung. Sie ist nicht typisierbar, da es innerhalb des zu organisierenden Gruppengeschehens immer um das Wohl und die Perspektive des einzelnen Kindes bzw. Jugendlichen geht. Für jeden Neuankömmling wird nach dem Einzug ein Erziehungsplan aufgestellt, an dem die Erziehungsziele bei der Fortschreibung der Hilfeplanung überprüft werden. Bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen wird das Kind/ die/der Jugendliche sowohl durch ein Team, als auch durch eine feste Mitarbeiterin/einen festen Mitarbeiter im Sinne einer kontinuierlichen, verlässlichen und parteiischen Bezugsperson begleitet und unterstützt.

Damit die Kinder und Jugendlichen ein gesellschaftliches akzeptables Handeln und Verhalten auch für sich als sinnvoll anerkennen können, ist es wichtig, dass sie dieses mit ihrem Verstand und ihrem Empfinden be- und ergreifen wollen. Vieles ist heute in der Erziehung verhandelbar und die Mitarbeiter*innen von Wohngemeinschaften e.V. sehen darin einen Fortschritt im Sinne einer partnerschaftlichen Erziehung.

Die konzeptionelle Arbeit in den Wohngruppen versteht sich als familienähnliche (zum Teil auch -ersetzende) gruppenorientierte erzieherische Hilfe, die sich an den Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen orientiert. Sie steht primär dem jungen Menschen zur Seite und rückt seine Wünsche, Ansprüche und Konflikte in den Mittelpunkt.

Zeigt sich über die pädagogischen Interventionen hinaus ein therapeutischer/ psychiatrischer Bedarf, wenden wir uns gemeinsam mit den jungen Menschen/ Familien an die niedergelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen, Psychiater*innen sowie an die ortsansässige Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im Evangelischen Klinikum Bethel.